Herzberg, den 21.11.2024

 
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Die Geschichte Alt-Herzbergs

Der als Stra?endorf bezeichnete Ortsteil Alt-Herzberg mit angeschlossenem Anger liegt 0,5 km ?stlich von Herzberg an der Schwarzen Elster und wurde 1938 zur Stadt Herzberg eingemeindet. Die Ortsnamen ?Antiqua Herzberg?, ?Aldenherczberg? und ?Alden-herczenberg? zwischen 1346 und 1495 deuten auf ein ehemaliges dienstbares Slawendorf hin. Spekuliert wird auch, dass Alt-Herzberg hinsichtlich der Gr?ndung als Stra?endorf, d.h. im Kern als slawischer Rundling, aus einem ehemaligen dienstbaren deutschen Rittersitz entstanden ist und ?lter als die benachbarte Stadt ist. Hierauf verweist auch der ungew?hnlich hohe Anteil von 30 G?rtnern gegen?ber vier H?fnern sowie die alte Form des Platzdorfs.

1474 werden zudem ein Freihof und eine M?hle erw?hnt. Das Gemeinwesen Alt-Herzberg geh?rte 1474 den Gebr?dern Kune. Der Besitzstand dieser wohlbeg?terten Familie erstreckte sich bis in den M?hlberger Raum. Zeitweilig ist auch das Geschlecht von der Dahme an den Alt-Herzberger G?tern beteiligt, bis der Ort durch die Kunes an den Rat der Stadt Herzberg ver?u?ert wurde. 1533 erlangte die Stadt Herzberg das bis zu diesem Zeitpunkt zum Amt Schlieben geh?rige und seit dem Mittelalter mit einer eigenen Pfarrkirche ausgestattete Dorf.

Zu den besonderen G?tern Alt-Herzbergs geh?rte zweifellos die M?hle, die bereits 1531 verzinst wurde. Im Verlauf des Drei?igj?hrigen Krieges kam es 1631 beim R?ckzug schwedischer Truppen zur Ein?scherung von Altenherzbergk und Kaxdorf, einschlie?lich der Elster-M?hle. Bekannterma?en wurde die Stadt Herzberg durch den Sch?tzen Andreas Bolde gerettet, jedoch hatte dies, wahrscheinlich aus Rache, die Pl?nderung und Brandschatzung der beiden Ortsteile zur Folge. Erst 1663 konnte die M?hle wieder hergestellt werden. Die Alt-Herzberger Wasserm?hle brannte 1887 wiederum ab, ein M?hlenneubau wurde 1931 abgebrochen.

Um 1863 gr?ndete Wilhelm Liebig in Alt-Herzberg eine landwirtschaftliche Maschinenfabrik, auf deren Gel?nde Louis Grotjahn ab 1878 eine Hufnagelfabrik betrieb, die 1892-93 von Heinrich Louis Alwin Nieske erworben und zur Chemischen Fabrik ausgebaut wurde, deren Laboratorium und Angestelltenwohnhaus heute die Kreuzung Dresdner- und Frankfurter Stra?e bestimmt. Auf der gegen?berliegenden Seite an der Dresdener Stra?e entstand die zugeh?rige Villa mit Park. Damit begann die Entwicklung des ?stlich des Dorfkerns gelegenen Industriegebietes, in dem sich in den 30ger Jahren das S?gewerk Carl Beyer und Willi Wegener ansiedelte. In den Jahren 1965-70 wurden die gro?en, weithin sichtbaren Silaget?rme des Kraftfuttermischwerks gebaut.

Die Bev?lkerungszahl in Alt-Herzberg wuchs von 330 Einwohnern 1881 auf 450 im Jahr 1936. Der Ort konnte trotz Stadtn?he und Industrialisierung im Dorfkern seinen l?ndlichen Charakter bewahren. Das Zentrum bildet der baumbestandene, nahezu rechteckige Anger, an dem die 1868 errichtete Schule sowie Geh?fte des 19. und 20. Jahrhunderts stehen. An der nordwestlich abgehenden M?hlstra?e befinden sich die Fachwerkkirche inmitten des Friedhofs, das Pfarrhaus, ein Ziegelfachwerkgeb?ude des 19. Jahrhunderts sowie kleinere Hofanlagen und Wohnh?user des sp?ten 19. und 20. Jahrhunderts.

Holger Fr?nkel



 
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